Händler und Handel in Gressoney
Zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert entwickelte sich das Phänomen der Walseremigration mit folgenden Zielen: Schweizer Mittelland, Elsaß, Lothringen, der Region um Baden und dem Schwarzwald, Bayern, Schwabenland und Vorarlberg.
Die Gressoneyer übersiedelten nach Basel, Bern, Freiburg, Frauenfeld, dem Fürstentum Liechtenstein, Sankt Gallen, Weinfelden, Winterthur und Zürich.
Die Händler erreichten Märkte und saisonale Messen, indem sie Fuhrstraßen und Saumpfaden entlang, durch Täler und über Gletscher gingen, sich oft über kleine Holzbrücken und Stege, aufwärts über in Stein gehauene, kleine Stufen, abwärts durch steile Rinnen vorwärtskämpften.
Ursprünglich erfolgten diese Reisen zu Fuß, mit Anstieg des Verkehrs griff man vermehrt auf Esel und Maultiere zurück.Die Gressoneyer Händler waren nicht gern gesehen, weil sie eine starke Konkurrenz zu den örtlichen Körperschaften darstellten. Die Waren, die sie lieferten und mit denen sie handelten waren Kleiderstoffe, Schürzen, Bettzeug, Seidenstoffe, Hüte, Handschuhe und Strümpfe. Es gab auch Gewürzhändler.