Dörfliches Handwerk und Gewerbe am Triesenberg
Nur das
Allernotwendigste wurde gekauft. So erstellten die Bauern mit grossem
handwerklichem Geschick ihre Häuser und Ställe selbst. Ausser dem gemauerten
Fundament wurde alles übrige, von den Wänden bis zum Schindeldach, aus Holz
angefertigt. Der Holzbedarf war sehr gross. Holz wurde auch zum Heizen, zum
Zäunen und zur Herstellung von verschiedenen Geräten gebraucht. Trotz geringen
Ertrages pflanzte man Getreide, Hanf, Flachs und Kartoffeln an. Hochstämmige
Obstbäume lieferten Dörrobst, Most und Schnaps. Die Ernährung war sehr einfach.
Das Brot wurde vorwiegend selbst gebacken. Frauen und Mädchen arbeiteten im
Winter an Spinnrad und Webstuhl. Die Walser waren sehr sparsam. Alles wurde bis
zum Äussersten verwertet. Erste Handwerker im Dorf Schmied, Küfer, Zimmermann, Schlosser, Schreiber und Schuhmacher waren die ersten Handwerker im Dorf. Einige Werkzeuge im Walser Heimatmuseum bezeugen, mit welch einfachen Hilfsmitteln die Handwerker gearbeitet haben. So ist für uns das Brettersägen mit der Schregsääga kaum mehr vorstellbar. Erst spät wurde die Wasserkraft genutzt. Sie entlastete Schmied und Zimmermann. Augenmass, eine sichere Hand und ein ausgesprochenes Gefühl für den Werkstoff Holz musste der Weissküfer besitzen, um die Kübel, Brenten, Butterfässer und Holzstanden in unterschiedlicher Grösse und Ausführung herzustellen. Die Kunst des Kübelns brachten die Kolonisten als Allgemeingut schon zur Zeit der Einwanderung aus dem Wallis mit. Der Beruf des Küfers wurde nie schulmässig weitergegeben, sondern stets vom Vater erlernt und ererbt. | |
JE-27.7.2006 | Geräte für die Wilchwirtschaft stellte der Weissküfer her. Xaver Schädler war der letzte Weissküfer in Liechtenstein. Die Stücke seiner breiten Produktpalette waren Meisterwerke handwerklichen Schaffens. |