Einzelsennerei in Triesenberg
In der Bewirtschaftung waren die Walser durch Jahrhunderte ihrer Eigenart treu geblieben. Bis 1888 wurde auf ihren Alpen Einzelsennerei betrieben. Jeder Bauer besorgte sein Vieh nicht nur im Maiensäss, sondern auch auf der Hochalpe selbst. Er war der eigene Hirt und Senn. Die Alpen der Gemeinde Triesenberg zählten im Jahre 1879 noch 252 Alpwirtschaftsgebäude, Schäärm, wie man im Volksmund sagt. Die Einzelsennerei erforderte einen sehr grossen Aufwand an Personal und Zeit. Einzelne Alpen sind mehr als zwei Stunden vom Heimgut entfernt. Täglich musste der lange Weg hin und zurück unter die Füsse genommen werden.
Diese mühsame und zeitraubende Wirtschaftsart wurde erst im Jahre 1888 zugunsten der gemeinsamen Alpbewirtschaftung der Hochalpen aufgegeben. Das sogenannte Zämaschütta erfolgte jedoch nicht ohne erheblichen Widerstand von Seite der treu am Alten hängenden Bauern. Vor allem die „Grossbauern“ wollten die alte Wirtschaftsart beibehalten. Fürst Johann II. verhalf der Gemeinschaftssennerei schliesslich zum Durchbruch. Er verkaufte 1887 die Fürstliche Alpe Sücka an die Gemeinde Triesenberg unter der Bedingung, dass sie die gemeinsame Sennerei auf den Hochalpen im Jahre 1888 einführte.