Das Oschtereier- oder Schnaps-Bättla im Kleinen Walsertal
In der Nacht des Ostermontages kann es sein, dass junge Burschen sich verkleiden und mit verstellter Stimme vor dem Fenster junger Mädchen um Schnaps, Ostereier und Einlass bitten. Die Mädchen setzten für diese Nacht den Bollaschnaps an. Er enthielt Zibeben. Es musste geachtet werden, dass man im Heimatort, also Mittelberg, Hirschegg oder Riezlern, blieb, da es sonst durchaus zu Raufereien kommen konnte.
Ein Gedicht von Haberilla Linder-Wüstner erzählt davon:
Am Oschtermenteg z Nacht
„Marikathri, loos!», sait ds Donela zmal.
«Was ischt dänn des bloß hüt z Nacht uf amal?
Uf dr Brüüge ischt nämmert,
händ dia doch as Grämmel,
ond ds Höndle duat wubba,
schlüf waile i d Juppa,
dia schlaifet om d Wänd,
bis sch ds Fänschterle händ.“
„He, Jöngferle“, ischt zmal as Gschrei,
„i bitt om as Zigarettle, as Schnäpsle, as Ei!”
Mit Stemma so hoo ond ganz frönd,
ond sch eifach gar nömma göönd.
Da duat s uf amal an raseda Pfiiffer:
„Gööd wäck vom Fänschter, iir lotschega Schliiffer!
Ai Hirschegger Büeble düent mir s no weera,
z Mittelberg henna d Sprach vercheera.“
Es gait an as Hoosalupfa, Chatzabuggla, Haarusrupfa, d Fätza flaiga, d Schua ziand sch danand aab ond werfet sche wiit ache ubera Rei.
„Soo, iir Hirschegger Büeble, jetz chönnet r gad barfuaß hei!“