Ds Walserhuus im Kleinen Walsertal und auf dem Tannberg
Bauweise im 14. und 15. Jahrhundert Das Haus bestand aus zwei übereinander liegenden Räumen. Der untere diente als Stube und Küche, der obere als Schlafzimmer. Der Schlafraum wurde über eine Leiter oder über in die Balken gedübelte Holzstifte an der Außenseite des Hauses erreicht. Die glaslosen, kleinen Fenster (35 x 35 cm) erfüllten die Räume mit dämmrigem Licht. Die Hennen wurden in der Stube gehalten; sie konnten durch das so genannte Hennenloch aus- und einschlüpfen. Ein Keller wurde von außen erreicht. | |
Walserhus Warth | |
Bauweise im 16. und 17. Jahrhundert Hauptsächlich aus dieser Zeit stammen die älteren, noch bestehenden Walserhäuser. Die Häuser wurden nun nicht mehr mit Rundhölzern, sondern mit behauenen Balken erbaut. In den Schlafraum gelangte man durch eine Luke in der Stubendecke. Sie fanden in dieser Zeit eine großzügige und praktische Erweiterung. Seitlich wurde die Kammer und die darüberliegende Oberkammer angebaut. Dieser Anbau ist an den Strickbalken, die mit denen des alten Hauses nicht zusammenpassen, erkennbar.Zum größeren Teil wurde das Haus auf der Rückseite ausgebaut. Von der Stube gelangt man direkt ins Vorhuus, von dort auf der einen Seite in die Küche, auf der anderen durch eine niedere Haustür ins Freie uf d Brüüge. | |
Walserhuus im Kleinen Walsertal |
Der rückwärtigste Anbau ist der Holzschopf. Die Kleinwalsertaler kennen den "Roschtel" an der Traufseite, das heutige Eckstüble. Die zwei Stockwerke verbindet eine Treppe im Vorhuus. Die Räume im ersten Stock sind: Oberstube, Oberkammer, Gang und drei Zimmer im Hinterhaus. Der sonnseitigen Traufseite entlang zieht sich der "Tänn", eine Art Balkon. Mit der Verbilligung des Glases konnten die Fenster größer gemacht werden, und das helle Licht der strahlenden Sonne erfüllt heute die früher so düsteren Behausungen. In der Stube steht ein großer Steinofen, der von der Küche aus geheizt werden kann. Gelegentlich findet man ein kleines Loch in der Decke, durch das auch Oberstube und Oberkammer gewärmt werden können. Das braune Holz, die schweren, oft bemalten Türen und Truhen und die geringe Höhe der Stube strahlen eine heimelige Ruhe und Gemütlichkeit aus. Im Kleinen Walsertal sind im Herrgottswinkel in beiden Wandseiten zwei karoförmige Löcher ausgespart. Man nennt sie "Glorialöchle". Sie hüllen die Stubenecke mit dem Kruzifix in dämmrigen Lichtschein.