Schtådla
Der dadurch entstehende
Zwischenraum heisst Tüin und diente der
trockenen Lagerung von Brennholz und allerlei Gerät. Bei den älteren dieser
auffälligen Stelzenbauten, die im Wallis sehr verbreitet und auch in anderen
Walser Kolonien zu finden sind, ist
zwischen die Stützen und den Speicherraum meist eine auskragende Steinplatte
geschoben, die nach allgemeiner Ansicht die Mäuse am Hochklettern hindern
sollte. Der Speicherraum, dessen Blockwände zur besseren Durchlüftung locker
gefügt waren, diente der Aufbewahrung des Getreides und als winterlicher
Dreschplatz. Auf dem Beijul, dem
vorkragenden Teil unter dem First, lagerte man die Garben, die geschützte Löibu darunter diente dem Ausreifen des
Korns. Der Stadel des Walsermuseums wurde 1802 als einer der letzten erbaut,
danach verdrängte der Kartoffelanbau die Getreidekulturen und die bestehenden
Speicherbauten wurden fortan als Heulager genutzt.
Eine verwandte Bauform ist der Hewwgåda. Hier sitzt das hölzerne Obergeschoss direkt, also ohne Zwischenraum, auf dem gemauerten Stall. Diese Kleinbauten waren keine Speicher, sondern von Anfang an Ställe mit Bergeräumen für das Heu. Nach 1800 wurden sie ganz aus Stein gebaut, oft aber mit hölzernem Giebelfeld (Efellig) zur besseren Belüftung.