Kultur | Bauweise
Stallbauten in Graubünden
Ein besonderes Merkmal der Wirtschaftsweise der Walser und damit der Stallbauten ist die riesige Anzahl Ställe und Heubargen, die weit verstreut im landwirtschaftlich genutzten Gebiet stehen. Das steile Gelände und die kurze Zeit für die Heuernte erforderte es, das Futter dezentral einzulagern.
Ein besonderes Merkmal der Wirtschaftsweise der Walser und damit der Stallbauten ist die riesige Anzahl Ställe und Heubargen, die weit verstreut im landwirtschaftlich genutzten Gebiet stehen. Das steile Gelände und die kurze Zeit für die Heuernte erforderte es, das Futter dezentral einzulagern.
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| Die Walser brachten nicht das Futter zum Vieh, sondern zogen mit dem Vieh zum Futter. Sie „stellten“ das Vieh von Stall zu Stall, um das dort eingelagerte Heu auszufüttern. Bedingt durch diese grosse Anzahl Gebäude, die jeder Betrieb zu unterhalten hat und der relativ kleinen Heumenge auf den einzelnen Ställen, ist die Bauweise sehr einfach. Vielfach besteht der Stall nur aus dem Viehstall und dem Heuraum.
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Für den Viehstall wurde das Bauholz mit der Breitaxt behauen,während der Heuraum aus Rundholz, wie es im oft nahegelegenen Wald geschlagen werden konnte, „aufgetrölt“ wurde. Auch bei den Stallbauten haben sich in den verschiedenen Talschaften unterschiedliche Bauweisen entwickelt. Vor allem im Rheinwald, Vals und Avers sind das Erdgeschoss und die Ecken des Heuraumes massiv in Natursteinmauerwerk gebaut und das Dach mit Steinplatten eingedeckt.
Heute wird das Futter vorwiegend in grossen, zentralen Ställen ausgefüttert. Dabei wird darauf geachtet, dass sich diese Ställe so harmonisch wie möglich ins Landschaftsbild und die Umgebung mit Wohnhäusern und alten Ställen einfügen.
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| HIer eine Heubarge (Härdstall) im Safiental. So sehen sie vielerorts in den Walsergebieten Graubündens aus. Sie dienen z.T. auch der temporären Einlagerung von Heu, welches im Winter über den Schnee zu Tal befördert wird (Heuzug).
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