Bildung im Kleinen Walsertal
Fink und Klenze lassen im Jahre 1891 erkennen, dass wenige des Lesens und Schreibens mächtig waren und das Volk vor den Behörden oder der Obrigkeit vertraten. Sie waren Ammänner, Gerichtsschreiber oder Autographen. Die ersten Schulen wurden gestiftet, d.h. Wohltäter gaben Kapitalien oder Weiderechte zu Schulzwecken, damit die Kinder unentgeltlich unterrichtet werden konnten. Es wurde so lange Unterricht gegeben, wie der Zins des Stiftungskapitals ausreichte. Dies geschah aus eigenem Antrieb der Talbevölkerung und ihrer Führer ohne Intervention des Staates. Der älteste Hinweis auf eine Schule ersieht man aus dem Matrikenbuch, in dem vermerkt ist, dass der „Schuollmeister“ Christian Jochum in Mittelberg im Jahre 1642 geheiratet hat. 1683 berichtet Johannes Elsässer, Schmied in Bödmen, dass er am 11. Januar die Schule angefangen habe und es 37 Schulkinder gewesen seien. Aus dem Jahre 1716 stammt eine Abteilungsurkunde für die Schule in Hirschegg von der Schule in Mittelberg. Das betreffende Schulvermögen wurde als „Stüfftkapital“ bezeichnet und bestimmt, dass die Kinder „franko“, also unentgeltlich, unterrichtet werden. Mit der Verordnung vom 20. Oktober 1781 griff die Regierung „wegen Bestätigung und Beförderung der Normallehre“ in das Schulwesen ein. Von 1788 an wurden mehrere Schulen gegründet. 1891 gab es in der Gemeinde Mittelberg die sieben Schulen im Baad, im Bödmen, in Mittelberg, in Hirschegg, in Riezlern, im Wäldele und in der Schwende. Im Jahre 2006 gibt es in der Gemeinde Mittelberg Volksschulen in den Ortschaften Mittelberg, Hirschegg und Riezlern, die Hauptschule, die Polytechnische Schule und die Förderschule. (Literatur: Fink und Klenze, Der Mittelberg, 1891) | |
Das Alpbuch vom Lüchle, geschrieben 1622 |