Hans Ardüser d. Jüngere
Hans Ardüser der Jüngere, Sohn des Hans Ardüser und der Elisabeth Beeli Geb. 1557 in Davos, gest. nach 1615 Lateinschule in Chur, Beginn eines Prädikantenstudiums in Zürich. Schulmeister in Maienfeld, dann Aufenthalt bei den Malern Moritz und Jörg Frosch in Feldkirch (A) sowie beim Churer Maler Franz Appenzäller. Autodidakt als Lehrer, Dichter und Maler. Autor zweier Chroniken, die den Zeitraum von 1572-1614 behandeln. Die Selbstbiographie, aufgeschrieben um 1605, endet im Jahr 1614. Das in Lindau 1598 gedruckte Namenbuch der 100 wichtigsten Geschlechter Graubündens musste auf Geheiss des Bundestags vernichtet werden, weil es ohne ihre Zustimmung im Ausland gedruckt worden war. Sein Leben als Wandermaler im Sommer und Schulmeister im Winter ist aus seiner Autobiographie zu erschliessen. Von den über hundert von ihm erwähnten Wandmalereien sind in Graubünden an die 30 Werke erhalten: volkstümlich naive Schildereien mit biblischen und allegorischen Darstellungen und reichem Architekturdekor, kompiliert aus Büchern und Vorlagen und geschickt komoniert, u.a. am Haus Tscharner (1584) in Rothenbrunnen, in der Prunkstube im Schlössli Parpan (Privatbesitz), in der katholischen Kirche Tomils (1597), am Haus Gees (1605) in Scharans und in Andeer (1614), seinem letzten signierten Werk im Haus Capol. Literatur: Der Wandermaler Hans Ardüser, Hefte 1-5, erhältlich im Heimatmuseum Davos Walter Müller |