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Die Kirche in Mittelberg

Am 7. Oktober 1390 wurde die Mittelberger Kirche durch Heinrich Zirker, den Suffraganbischof des Bischofs von Konstanz, Burkard von Höwen, feierlich geweiht und ihrer immerwährenden Bestimmung übergeben. Die lateinisch verfasste Weiheurkunde gilt als das älteste schriftliche Dokument der Kleinwalsertaler Geschichte.

Kirche Mittelberg

In ihr ist – frei in die deutsche Schriftsprache übertragen - zu lesen: Wir, Heinrich, durch die Gnade Gottes und des Apostolischen Stuhles Bischof von Thermopolensis in der Provinz Athen, des hochwürdigen Vaters in Christo, des Herrn Burkard, durch dieselbe Gnade Bischof von Konstanz, Generalvikar, entbieten im Hinblick auf die nachstehende Urkunde, die wir kraft der bischöflichen Vollmacht ausstellen, allen künftigen Lesern unseren Gruß. Zu wissen sei allen Kindern der hl. Mutter, die diese Urkunde lesen werden, daß wir im Jahre des Herrn 1390, am 7. Oktober, vormittags 9 Uhr, eine neue Kapelle in Mittelberg, genauer zu Wuestnern, eine Filiale der Pfarrkirche in Fischen in der Diözese Konstanz, geweiht haben; zugleich haben wir den neuen Altar und den Friedhof geweiht zu Ehren der Glorwürdigsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria sowie des  heiligen Bekenners Jodok und der heiligen Drei Könige. Und in dem erwähnten Altar wurden eingeschlossen Reliquien der seligsten Jungfrau Maria, des hl. Johannes des Täufers, der Apostel Andreas und Jakobus sowie des Bekenners Jodok.

Schon lange vorher bildeten die Iller und die Breitach die Grenze zwischen den Diözesen von Konstanz und Augsburg. Die entfernteste Pfarre der Diözese Korstanz war Fischen (im Allgäu) und umfasste das ganze Gebiet nordwestlich der Iller und der Breitach; die oberste Pfarre der Diözese Augsburg hingegen war Oberstdorf am südöstlichen Ufer von Iller und Breitach bis zum Zwerenbach, der in die Breitach mündet.

Die Kirche von Mittelberg (Foto: Eliane Fritz)

 

Die Folge war, dass die eingewanderten Walser, die sich nordöstlich der Breitach bis zum Zwerenbach niederließen, Riezlern nämlich, der Diözese Augsburg zugeteilt wurden. Die Siedler ab dem Zwerenbach und nordwestlich der Breitach in Mittelberg und Hirschegg gehörten zur Diözese Konstanz.

Dass Mittelberg und Hirschegg an die Pfarrei Fischen angeschlossen waren, geht aus dem Weihebrief (1390), aus der Pfarrerrichtungsurkunde (1391) und aus der Pfarrdotationsurkunde (1391) sowie aus einer bis heute erhaltenen Inschrift im Presbyterium der Kirche hervor.

Tafel Mittelberg
 Schrifttafel mit der Jahreszahl 1391, laut Dehio im 16. Jahrhundert nach alter Vorlage gemalt.
 Grundriss Mittelberger Kirche 

Grundriss der Pfarrkirche von Mittelberg

 
  
  
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