Walser Streusiedlungen in Graubünden
Als die Walser im 13./14. Jahrhundert in ihrer neuen Heimat ankamen, waren die gut bebaubaren Flächen von alteingesessenen Bewohnern, mehrheitlich Romanen, bereits besetzt. So blieben ihnen meist nur die unwirtlichen Gebirgsgegenden, die oft über 1500 m, im Avers sogar über 2000 m Meereshöhe lagen.
Hier gab es nur wenig ebenen Boden, der sich für die Anlage eines Dorfes geeignet hätte. Da man in dieser Höhenlage zudem einen grossen Umschwung benötigte, um das notwendige Futter zu sammeln, waren die Walser gezwungen, ihre Hofsiedlungen weit verstreut voneinander aufzubauen. Die durch tiefe Tobel getrennten Geländekammern haben zusätzlich zur Bildung von Streusiedlungen beigetragen. |
Die Walsersiedlungen in Graubünden sind deshalb vorwiegend Streusiedlungen. Besonders ausgeprägt ist dies auch heute noch im Avers, in Obersaxen, in Safien und Tenna, Furna, Valzeina, Davos-Unterschnitt und Langwies zu sehen. Allein Obersaxen hat heute noch 29 grössere und kleinere Hofsiedlungen und Weiler. Auch Walsersiedlungen wie Vals oder Nufenen, die sich heute als Dorf präsentieren, waren früher Streusiedlungen. Als Zentrum blieb oft nur die Kirche mit dem Pfarrhaus. Es ist der „Platz“, der sich in einer ganzen Reihe von Walsersiedlungen in Graubünden vorfindet. (Davos, St-. Antönien, Vals, Klosters, Safien) |
(Bilder: Streusiedlung im Safiental)