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Kultur | Siedlungsweise

Wie siedelten die Walser?

Gibt es eine gemeinsame Art zu siedeln? Die Romanen siedeln grundsätzlich auf engem Raum in geschlossenen Weilern und Dörfern. Die Germanen bevorzugen die lockere Siedlungsanlage, die Streusiedlung. Wo dies wegen der Gefahren durch Lawinen, Muren, Wildwasser oder Tobel ungünstig war, bauten die Walser auch geschlossene Siedlungen.

Ulrichen in GomsDiese Tendenz findet sich bei den Südwalsern, im Rheinwald, in Vals und im Avers. Die anderen Walser Siedlungsgebiete sind Streusiedlungen. Jede Familie baute auf ihrem Gut das Wohnhaus mit dem Hausstall (Paarhof), den Weidställen und Scheunen. Im Laufe der Jahrhunderte sind viele hoch gelegene ganzjährig bewohnte Höfe verlassen worden und werden als Maisäße oder Alphütten genutzt. Sie zogen in den Bereich um die Kirche (z.B. Nufenen im Rheinwald). Auch wegen des starken Wachstums der Bevölkerung und wegen infrastruktureller Notwendigkeiten entstanden Ortskerne.

Ulrichen im Goms (Oberwallis)

 
Im Wallis selbst sind Haufendörfer typisch. Dort zwingt nicht einmal das Gelände zur geschlossenen Siedlungsweise. Arbeits- und Erwerbsverhältnisse mögen ausschlaggebend gewesen sein.

Streusiedlung oder die geschlossene Siedlungsweise sind unter den Walsern gleichermaßen verteilt. Beides kommt auch in anderen alpinen Regionen vor. Allerdings werden die Streusiedlung und der Paarhof – im Gegensatz zum alemannischen Einhof (Wohn- und Wirtschaftsgebäude unter einem Dach) - im östlichen Graubünden, in Liechtenstein und in Vorarlberg den Walsern zugeschrieben.

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