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Mundart

Mundart in Bosco Gurin

In der relativen Abgeschiedenheit von Bosco Gurin, das nur über den Fusspass der Guriner Furka mit den deutschsprachigen Walserorten im Piemontensischen Formazzatal verbunden war, ansonsten aber eine sprachliche Insel im italienisch sprechenden Umland darstellte, bildete sich eine einzigartige Sonderform der Sprache aus.

Diese zeigt einen ausserordentlich grossen Lautreichtum, in dem sich Formen des Althochdeutschen und des Mittelhochdeutschen erhalten haben. Auch der ursprüngliche Sinn der Ausdrücke ist hier noch erkennbar: Im Gurinerdeutsch heisst Frau wie vor tausend Jahren Wip (Mz. Wijbar), und dies ohne despektierlichen Beigeschmack, eine Fröww hingegen ist eine vornehme Dame; der Fijrååban ist weiterhin der Abend vor einem Feiertag und nicht einfach die Zeit nach Arbeitsende; zèlla (zählen) hat die Bedeutung von sprechen und varlètza heisst hemmen oder verhindern, während verletzen mit wursu ausgedrückt wird.

Zu nennen sind schliesslich die vielen italienischen Lehnwörter, die aus der Nachbarschaft übernommen und „eingewalsert“ wurden: Tempuråll = temporale = Gewitter, Lampüina = lamponi = Himbeeren, Liggåårasch = Locarno, Mèrlütz = merluzzo = Dorsch, Memoori = memoria = Gedächtnis. Dabei kommen auch Kombinationen vor: Påschtuseb aus pasta (Teigwaren) und Sieb.

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