Das Museum Walserhaus Gurin
Das Walserhaus ist zwar kein grosses, aber ein sehr vielfältiges Museum, das verschiedene Aufgaben wahrnimmt:
Sprachmuseum. Das Walserhaus ist in erster Linie ein Museum für das mittelalterliche Walserdeutsch – es unterscheidet sich dadurch in einzigartiger Weise von allen anderen Museen. Durch die Beschriftung aller Gegenstände auf Gurinerdeutsch, Hochdeutsch und Italienisch dokumentiert es das allmählich verschwindende Idiom wie ein gegenständliches Wörterbuch.
Architekturmuseum. Die historischen, hervorragend erhaltenen Blockbauten sind als solche schon ein Museum.
Wohnmuseum. Die Einrichtung der einen Wohnhälfte mit originalen Möbeln und Gerätschaften vermittelt ein authentisches Bild der früheren Lebens-, Wohn- und Arbeitsweiseweise.
Geschichtsmuseum. Die Darstellung der Wanderbewegungen der Walser und deren kulturelle Hinterlassenschaften vom Piemont bis nach Österreich ist ein Thema, das für den ganzen Alpenraum von grösster Bedeutung ist.
Kunstmuseum. Die über das alltäglich Profane hinausgehende Gestaltung von Gegenständen, seien sie sakraler, künstlerischer oder kunsthandwerklicher Natur, öffnen einen besonderen Blick auf die ganz eigene Kultur des isolierten Walserdorfes und werden durch entsprechende Präsentation gewürdigt.
Landwirtschaftsmuseum. Mit der Ausstellung von alten Arbeitsgeräten im Stadel und mit dem Sortengarten vor dem Haus werden die findigen Methoden dokumentiert, mit denen die weitgehend auf Selbstversorgung angewiesenen Bergbauern früher die beschränkten Möglichkeiten ihres kargen Lebensraumes nutzten.
Das Haupthaus ist ein 1386 erbautes Doppelwohnhaus. Es ist damit. eines der ältesten erhaltenen Bauernhäuser der Schweiz, ja des ganzen Alpenraums!
Die eine Haushälfte präsentiert sich mit Küche, Stube, Schlafkammer und entsprechender Möblierung als Wohnmuseum. Die übrigen Räume sind jeweils besonderen Themen zugeordnet: Geschichte und Walsertum, Kunst, Handwerk, Religion und Brauchtum. Ein eigenes Zimmer ist Hans Tomamichel (1899 – 1984) gewidmet, einem aus Bosco Gurin stammendem Grafiker und Künstler, der unter anderem als Schöpfer der Werbefigur „Knorrli“ landesweite Bekanntschaft erlangte.
Der Stadel, ein typischer Walserbau mit gemauertem Stall und hölzernem Speicher auf Stelzen mit Kragsteinen gegen die Mäuse, wurde 1812 errichtet. Mit der Darstellung der bäuerlichen Arbeit wird dem Besucher nicht nur die einstige Alpwirtschaft, sondern auch die Hofeinheit mit Wohnhaus und Stadel vor Augen geführt.
Durch den Anbau von alten Kulturpflanzen demonstriert der Museumsgarten, auf welch schmaler Basis sich die Bergbevölkerung früher ihre Ernährung sicherstellen musste.
Die kleine Anlage wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Pro Specie Rara als Sortengarten konzipiert. Es werden Pflanzensorten gezogen, welche dem rauhen Klima entsprechen und die zum Teil weitgehend in Vergessenheit geraten sind.
Adresse des Museums:
Walserhaus Gurin, 6685 Bosco Gurin
Tel. Kasse (während der Öffnungszeiten) 091 754 18 19
E-mail: museum@Walserhaus.ch
Öffnungszeiten:
Dienstag- Samstag 10.00-11.30 / 13.30-17.00
Sonntag 13.30-17.00
Montag geschlossen
Vom 1. November bis Ostern bleibt das Museum geschlossen.
Weitere Informationen unter www.walserhaus.ch