Kleinwalsertal
Die älteste, urkundliche Mitteilung über das Kleinwalsertal findet sich in einer Urkunde vom 5. Februar 1059, die besagt, dass Kaiser Heinrich IV. dem Bischof Heinrich von Augsburg einen großen Wildbann schenkte. Zur Zeit der Einwanderung der Walser im Kleinwalsertal (1250-1300), die gleichzeitig oder in unmittelbarer Folge der des Tannbergs geschah - woraus die lange bestandene Zusammengehörigkeit beider Gemeinden hervorging - gehörten Tann- und Mittelberg den Freiherren von Rettenberg. Diese gestatteten die Rodung und Ansiedelung in diesen Gebieten, welche bisher zur Jagd oder als Alpgebiet benutzt worden waren.
Beim Tode des letzten männlichen Erben der Rettenberger kam das Tal anno 1350 durch Teilung an die Truchsessin Adelheid von Waldburg und diese verkaufte die Besitztümer 1351 an die Gebrüder Heimenhofen.
In dem Besitz dieser Familie blieben Tannberg und Mittelberg etwa hundert Jahre. 1451 kamen Graf Ulrich von Werdenberg-Sargans und Hans von Rechberg (ein Raubritter) aus unbekannten Gründen, jedenfalls aber in einer Streitsache, auf den Tannberg und wurden dort von den Walsern trotz des freien Geleits, das ihnen Herzog Sigmund von Tirol gegeben hatte, gefangen genommen und misshandelt. Der Herzog ersuchte um Entlassung der beiden ohne Entgelt, aber dies wurde abgelehnt. Ulrich von Werdenberg wurde zwar frei gelassen, Hans von Rechberg aber blieb eingesperrt. Mit Waffengewalt eroberte der Herzog den Tannberg, worauf sich die ganze Gemeinde, und zwar alle Leute zu Tannberg, Lech, Zug, Berg, Gaisbühel, Schönenberg, Burstig, hohe Warth, Krummbach Älpele, Auenfeld, Mittelberg und Riezlern ihm ergaben.
Im Jahr 1563 trennte Kaiser Ferdinand die Talschaft vom "Gericht Tannberg" und bildete das "Gericht Mittelberg". Die drei Ortschaften des Tales sind seither zu einer politischen Gemeinde, der "Gemeinde Mittelberg", zusammengefasst.