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Vals

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung von Vals fast ausschliesslich von der Landwirtschaft. Die eigentliche Umwälzung kam mit dem Bau des Kraftwerks in Zerfreila (1951-58). Daraus ergaben sich neue Verdienstmöglichkeiten, Hunderte von Arbeitern versetzten das Tal in Goldgräberstimmung. Mit den Einnahmen aus Wasserzinsen und Steuern konnten wichtige Infrastrukturaufgaben an die Hand genommen werden.

1960 kaufte ein deutscher Mineralwasserfachmann die Kurhausliegenschaft der Therme samt Quellen. Er baute eine Abfüllstation und ein grosses Kurzentrum, das 1970 dem Betrieb übergeben wurde. Nach unglücklichen Handänderungen wurde das Unternehmen 1983 aus volkswirtschaftlichen Überlegungen durch die Gemeinde käuflich erworben. Und mit der Vorgabe, Wohlbefinden zu schaffen in einem wilden, rauen Bergtal, baute schliesslich der Architekt Peter Zumthor im Auftrag der Gemeinde für rund 25 Millionen Franken ein neues Bad. Es wurde am 14. Dezember 1996 eröffnet. Die Besucherzahlen haben alle Erwartungen übertroffen. Mit seinen rund 1000 Gästebetten, der Therme und dem Skigebiet am Dachberg (1270-2940 m ü. M.) erarbeitet der Tourismus in Vals zwei Drittel des Bruttosozialprodukts. Doch die Volkswirtschaft steht nicht nur auf einem Bein. Die Valser Mineralquellen AG beschäftigt rund 60 einheimische Arbeitskräfte und vertreibt jährlich weit über 100 Millionen Liter Valserwasser. Es gibt aber auch zahlreiche kleinere und mittlere Gewerbebetriebe im Dorf, die vorwiegend in der regionalen Baubranche tätig sind. Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist die Natursteinproduktion: In einem modernen Steinwerk wird der bekannte Valser Quarzit verarbeitet. Und nicht zu vergessen, ist die Landwirtschaft: Es gibt immer noch rund 20 Haupterwerbsbetriebe und viele Kleinbauern, die als Nebeneinkunft eine Anzahl Geissen oder Schafe halten. Die erwerbstätige Bevölkerung von Vals arbeitet heute zu 23% in der Land- und Forstwirtschaft, zu 29% in Industrie und Gewerbe und zu 48% im Dienstleistungssektor. Diese Aufteilung ist leicht verzerrt, weil die Nebenerwerbs- und Hobbybauern der Landwirtschaft voll angerechnet werden.
Text: Peter Schmid (Quelle: Walser Mitteilungen Nr. 51, S. 11f.)

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