Besiedelung durch die Walser in Liechtenstein
Liechtenstein – Walser am Triesenberg
Das Triesenberger Gemeindegebiet wurde erst durch die gegen Ende des 13. Jahrhunderts eingewanderten "Walliser" dauerhaft besiedelt. Die erste schriftliche Bezeugung von Wallisern am Triesenberg finden wir in einer Urkunde von 1355. In diesem Schiedsspruch des gräflichen Ammanns Ulrich von der Lachen wird ihnen ein Teil der Alpe Malbun zuerkannt, wie sie ihn bereits "vormals gehabt haben". Also müssen sie sich vor diesem Datum hier angesiedelt und Alpen zu Lehen genommen haben. Prähistorische Streufunde (Liechtensteinisches Landesmuseum, Kopien im Walser Heimatmuseum) und romanische Flurnamen wie Guflina, Runggelina, Lavadina usw. weisen auf eine vorwalserische Nutzung des Gebietes hin. Der Vorgang der Verdrängung der romanischen Sprache war in unserer Gegend um die Zeit der Walsereinwanderung abgeschlossen. | |
Die Einwanderer aus dem Wallis besiedelten zuerst die höheren Lagen wie Masescha und Gnalp und breiteten sich erst später talwärts aus. Es bildete sich die typische Weilersiedlung mit Weilern wie Üenaboda, Rotaboda, Fromahus, Steinord, Wangerbärg und Litzi. |
Bearbeitung Regina
Marxer nach einer Illustration in „Gefreite Walser“ von Jakob
Kuratli. Die „Waliser“ sollen sich bereits um 1280 am Triesenberg angesiedelt haben. Diese Jahrzahl lässt sich nicht belegen. Sicher ist aber, dass sie schon vor 1355 Alpen zu Lehen genommen haben. |
Auf Masescha wurde vermutlich bald nach der Einwanderung eine Kapelle erbaut. Dort wird heute noch der Walserheilige Theodul verehrt. Die Theodulsglocke (Legende) ist 1955 Bestandteil des Gemeindewappens geworden.
Bis zur Gründung der eigenen
Pfarrei im Jahre 1768 mit dem Bau der ersten Pfarrkirche war Triesenberg den
Pfarreien Triesen und Schaan zugeteilt.
1652 wurde der Alpbesitz neu geregelt und gelangte bis auf die Maiensässe Steg und Silum, die Genossenschaften blieben, in Gemeindebesitz. Triesenberg besitzt 7 Gemeindealpen. Die bäuerliche Wirtschaftsart blieb bis 1888 die Einzelsennerei. Die gemeinsame Alpbewirtschaftung erfolgte nicht ohne erheblichen Widerstand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein grosser wirtschaftlicher Aufschwung und ein grosser Teil der arbeitstätigen Bevölkerung Triesenbergs fand in den Industrie- und Dienstleistungsbetrieben im Tal Beschäftigung. Triesenberg wurde zur Pendlergemeinde.
Von 1960 bis 1993 wurde eine Gesamtmelioration durchgebührt. Die Landwirtschaft ging seit dem Zweiten Weltkrieg stetig zurück. Heute arbeiten mehr als zweit Drittel der Erwerbstätigen in der Industrie und den Dienstleistungsbetrieben in den Talgemeinden.