Gesellschaft Walserhaus Gurin
Die Anzahl der Mitglieder beträgt nach Abzug der Austritte und Todesfälle weiterhin ca. 360 Einheiten. Maria Bronz hat auf ausserordentlich professionelle Art die Aufgabe als Aufsicht von unserer unvergesslichen Erika Della Pietra übernommen. Cristina Della Pietra hat mit grossem Einsatz Ihre Aufgabe als Kuratorin des Museums weitergeführt, wobei sie sich zur Zeit ausser mit der Koordination aller mit dem Museum in Zusammenhang stehenden Tätigkeiten auch damit beschäftigt, das Wörterbuch der Substantive auf Ggurjnartitsch fertig zu stellen und die Fotoausstellung des Fotografen Karol Skrypsky (1908 – 1993) zu organisieren, die im Jahre 2010 stattfinden wird.

Museum
Das Museum wurde am Freitag, dem 21. März 2008, wieder eröffnet und konnte bis Ende Saison (2. November) etwa 4'000 Besucher empfangen (2007 waren es ca. 4'800 Besucher).

Programm zur Pflege der Landschaft von Bosco Gurin (2006 – 2010)
Wie bereits mehrmals erwähnt, werden die Instandstellungsarbeiten vom Verein Landschaft Bosco Gurin koordiniert und setzen sich zum Ziel, auf dem Territorium ein zum Museum Walserhaus komplementäres Museum im Freien zu schaffen sowie das Museum selbst zum Zentrum der Walser Kultur werden zu lassen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich insgesamt auf 1.8 Mio. SFr. Die Ausführung des Projekts steht nun in der Abschlussphase, wobei der Grossteil der Teilprojekte bereits ausgeführt werden konnten. Zurzeit beschäftigt sich der Verein Landschaft mit der Vorbereitung eines neuen Programms für die Jahre 2010 –
2014, das den folgenden Titel trägt: “Regionales Programm zur Förderung der landwirtschaftlichen und touristisch relevanten Produkte der Walser Tradition von Bosco Gurin”.

Buch “Geschichte von Bosco Gurin”
Am 25. Juli 2009 wurde anlässlich des Patronatsfestes das in Zusammenarbeit mit Prof. Rizzi, Leonhard Tomamichel (Kapitel über die Bräuche und Traditionen) und Giorgio Filippini (Flur- und Familiennamen) verwirklichte Werk "Geschichte von Bosco Gurin" vorgestellt.

Weitere Tätigkeiten
Seit 2008 bietet die Gesellschaft Walserhaus zusätzlich zum üblichen Programm auch noch von lokalen Handwerkern geleitete Handwerkskurse an (Herstellung der Tschååta oder Stoffschuhe, Einlegearbeiten).

Am 20./21. September feierten wir anlässlich des traditionellen “Måtzufåmm” (Herbstfest der Gartenernte) zusammen mit der Trachtengruppe Bosco Gurin zwei wichtige Anlässe: 70 Jahre seit der Gründung des Museums und 25 Jahre seit der Gründung der Trachtengruppe. Zur Feier setzten wir zusammen mit unseren Freunden aus Cerentino den alten Kalkofen wieder in Betrieb, der im Jahr zuvor hergerichtet worden war, nachdem er fast ein Jahrhundert lang stillgelegen hatte! Vor Beginn der Wiederaufbauarbeiten am Kalkofen, die mehrere Monate in Anspruch nahmen, hat uns Herr Ruedi Krebs als europaweit bekannter Experte für Kalköfen beraten. Am ersten Tag unseres Festes konnten die Gäste eine mögliche Anwendung des Kalks ausprobieren und mit der Sgraffito- und Freskentechnik im "Atelier beim Kalkofen", das im restaurierten Stadel eingerichtet worden war, selber kleine Bilder schaffen. Ein Shuttlebus brachte die Besucher zum einige Kilometer vom Dorf entfernt gelegenen und in Betrieb gehaltenen Kalkofen. Der produzierte Kalk (etwa 1/3 des eingeladenen Gesteinsmaterials) wurde bei den Restaurierungsarbeiten der "Cà vegia" in Cerentino verwendet. Am Fest nahmen mehr Leute als erhofft teil: fast zweitausend Besucher haben sich zu unserer aller Freude und Genugtuung zwischen Samstag und Sonntag nach Bosco Gurin begeben.

Bosco Gurin, am 31. Juli 2009
Raffaele Sartori, Präsident